Ruhige Momente am Wasser. Tolle Ausblicke auf hügelige Landschaften. Schlösser und kleine Städte. Durch ein grenzüberschreitendes Projekt haben Slowenien und Kärnten zwei der schönsten Radwege miteinander verbunden und einen grenzüberschreitenden Radbus geschaffen. Ein echter Geheimtipp für einen aktiven Tagesausflug voll Natur und Kultur.
Der Naturbadesee in Lavamünd begeistert im Sommer mit seiner weitläufigen Anlage und bietet Sprungturm, Rutsche sowie Spielplatz. Kinder und Jugendliche sind davon kaum wegzubekommen. Dennoch lohnt sich ein wenig Geduld. Der Sprung ins erfrischende Nass ist der perfekte Abschluss für die Radtour nach Slowenien. Außerdem verläuft die Route von Slowenien nach Kärnten überwiegend leicht abschüssig und ist damit weniger anstrengend. Im Sommer fährt der Radbus von Kärnten direkt vom Badesee nach Velenje. Ausflügler können entlang des Radweges von Lavmünd bis nach Velenje bei verschiedenen Haltestellen aus- und zusteigen.
Endstation vom Bus ist Velenje. Die einstige Bergbaustadt ist inzwischen ein grünes Paradies mit einem künstlichen See. Das Schloss gehört zu den best erhaltenen Renaissanceschlössern Sloweniens und beherbergt Museum sowie Kunstgalerie. Wer mehr Zeit mitbringt, kann das ehemalige Kohlebergwerk besuchen und in der Altstadt einen Kaffee genießen. Bekannt ist die Stadt außerdem durch das jährlich stattfindende Pipi-Langstrumpf-Festival – ein Hit für Kinder! Allerdings gibt es von Velenje in Richtung Kärnten rund zehn Kilometer lang noch keinen ausgebauten Radweg, an diesem wird noch gearbeitet. Am Mislinja bzw. in Gornji Dolič beginnt der neu ausgebaute Radweg abseits der Straße, entlang einer alten Bahntrasse. Praktischerweise hält hier auch der Radbus.
Der Radweg Štrekna (www.strekna.si/de/#strekna) ist von Gronji Dolič bis Otiški Vrh auf 24 Kilometern durchgehend asphaltiert, vom restlichen Verkehr getrennt und gut beschildert. Früher fuhr hier die Eisenbahn, von der sich auch der Name Štrekna ableitet. Ungefähr bei der Hälfte der Etappe geht der Radweg durch die Stadt Slovenj Gradec, sie ist eine der ältesten Städte Sloweniens. Schloss, Burgruine, Mühle, Partisanen-Krankenhaus und eindrucksvolle Kirchen gehören zu den Sehenswürdigkeiten. In der Altstadt selbst kann man herrlich Bummeln und sehr gut essen. Allerdings ist die traditionelle Küche eher deftig. Gut, dass die Fahrt bis nach Dravograd recht entspannt ist. Ein Highlight entlang der Strecke ist neben dem Bergpanorama die Fahrt durch die alten Bahntunnel, Viadukte, Wassertürme und Brücken.
Von Otiški Vrh sind es nur mehr ein paar Kilometer bis nach Dravograd. Allerdings muss hier kurz auf die Straße gewechselt werden. Wer darauf keine Lust hat, kann das kleine Stück auch mit dem Bus zurück legen. In der kleine idyllischen Gemeinde Dravograd direkt am Draufluss kann dann unkompliziert auf den super ausgebauten Drauradweg bzw. den Lavant-Radweg R10 gewechselt werden. Nach den Eindrücken auf der Bahntrasse mit Aussicht auf die Berge beginnt jetzt das gemütliche Radeln dem Wasser entlang. Abseits vom Verkehr geht’s über die Grenze nach Kärnten und zum Ausgangspunkt in Lavamünd. Hier lässt es sich besonders gut bei den Drauradwegwirten einkehren (www.drauradwegwirte.at). Dazu gehören zum Beispiel das Gasthaus Hüttenwirt (https://www.gasthof-huettenwirt.at/) oder der Torwirt (www.torwirt.at).
Entlang dem Radweg von Lavamünd nach Velenje gibt es so viel zu sehen und zu entdecken, dass alles an einem Tag kaum zu schaffen ist. Daher ruhig Schwerpunkte setzen und mehrmals die neue Rad- und Busverbindung nützen. Dann bleibt auch genug Zeit, um die Sehenswürdigkeiten und die herrliche Landschaft in Ruhe zu genießen. Mit oder ohne Rad.