Gerade Kärntens Nachbarland Friaul-Julisch Venetien hat kulinarisch so einiges zu bieten wie den berühmten San Daniele Schinken oder den weltbekannten Grappa von Nonino.
Bevor man zum kulinarischen Ausflug in den Süden aufbricht, sollte man sich in Villachs erster Kaffeerösterei La Mattina in der Altstadt noch einen frischgerösteten Kaffee gönnen. Ja, nicht nur in Italien weiß man, guten Kaffee zu machen.
San Daniele del Friuli liegt auf einem Moränenhügel, wo die Winde aus den Alpen und der Adria zusammentreffen und der Fluss Tagliamento für Feuchtigkeit sorgt - ideale Bedingungen für die Reifung des berühmten Prosciutto di San Daniele DOP, für den jährlich rund 2,8 Millionen Schweinekeulen verarbeitet werden. Diese dürfen ausschließlich aus Italien kommen und werden nur mit Meersalz konserviert. Nach dem aufwändigen Produktionsprozess erfolgt die Endkontrolle und das Markenzeichen des Konsortiums wird eingebrannt. Ein Geheimtipp ist die „Casa del Prosciutto“ von Familie Alberti in der Altstadt, wo man nach der Führung durch die Manufaktur den zarten Schinken gleich verkosten kann.
Es geht weiter nach Percoto bei Udine, in dem sich eine der besten Destillerien Italiens befindet: Nonino. Der Name steht für die Grappa-Revolution in Italien, denn Benito und Giannola Nonino schafften es, aus einem billigen Bauernschnaps ein edles Getränk zu brennen: Sie erfanden den reinsortigen Grappa „Monovitigno Nonino“ aus dem Trester der edelsten Traube des Friaul, Picolit. Mehr über die spannende Geschichte von Nonino, das heute von den drei Töchtern geleitet wird, erfährt man bei einer geführten Verkostungstour (ab 25 Euro).
Nur eine Viertelstunde entfernt, in Corno di Rosazzo, liegt ein weiteres Top-Familienunternehmen: Perusini Wines. Es zählt zu den 50 ältesten Weingütern in Italien und ist bekannt für seinen Picolit, einen edlen Süßwein, der auch das „Gold des Friaul“ genannt wird. Das und mehr über die sortenreinen Weine des Bio-Weingutes erfährt man bei einer geführten Verkostungstour, die man auch mit Brunch buchen kann (ca. 35 Euro).
Auf der Rückfahrt sollte man einen Stopp in Venzone einlegen, einem verträumten Städtchen, das komplett von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben ist. Am Rathausplatz findet man die „Pasticceria & Gelateria D‘ Altri Tempi“, wo Vincenzo Aiello in seinem „süßen Atelier“ himmlische Mehlspeisen, Pralinen und Gelati kreiert. Wer auf Spezialitäten aus der Carnia steht, muss unbedingt Cjarsons verkosten. Im „Ristorante Alle Scaligere“ gibt es sogar eine Schau-Manufaktur, wo man beobachten kann, wie die gefüllten Teigtaschen gemacht werden. Wer möchte, kann diese gleich hier verkosten, oder für daheim kaufen.