Österreichs Süden bietet ein abwechslungsreiches und hochwertiges Kunst- und Kulturangebot rund um Musik, Malerei, Literatur und Geschichte. Auch im Jahr 2020.
Österreichs Süden bietet ein abwechslungsreiches und hochwertiges Kunst- und Kulturangebot rund um Musik, Malerei, Literatur und Geschichte. Auch im Jahr 2020.
Nach dem Jubiläum im Vorjahr geht das Festival „Carinthischer Sommer“ heuer in sein 51. Jahr – wenn auch Corona-bedingt in einer abgespeckten Variante. Nichtsdestotrotz erwartet die Besucher ein sorgsam ausgewähltes Programm, das von Klassischen Konzerten über Jazz und Musikabende mit Lesungen bis zu Kirchenmusik reicht.
Geistliche und weltliche Chor- und Orchesterwerke, Kammermusik aller Epochen, daneben Jazz oder musikalische Raritäten von alt bis neu. Die Musikwochen Millstatt bieten Sommer für Sommer ein erlesenes Programm für Muskliebhaber. Von Juli bis 4. Oktober sind 14 Abende für Musikgourmets im Programm fixiert, die das ganze Spektrum zwischen Jazz und Brass, Wiener Klassik und Tango, Orgel- und Obertonkonzerten abdecken.
Das Musikforum Viktring in Klagenfurt beschränkt sich heuer auf drei Konzerte im Herbst. Das Konzert von CrossNova „Der Friedrich Gulda Weg“ zum 90. Geburtstag der österrichischen Musikerlegende wird am 13. September Im Konzerthaus Klagenfurt gespielt – ebenso wie zwei weitere Musikforum-Konzerte (26. September, 2. Oktober)
Schon Johannes Brahms verbrachte einst seinen Urlaub am Wörthersee und geriet dabei ins Schwärmen: „Hier fliegen die Melodien, dass man sich hüten muss, keine zu treten.“ Der Internationale Johannes Brahms Wettbewerb (30. August bis 6. September 2020) lockt jährlich Musiker aus aller Welt an den Wörthersee, um sich in einem musikalischen Wettstreit zu messen. Hier lässt sich Musik im Übrigen auch erwandern. Am Themenweg „Johannes Brahms“ führt die Route vom Monte Carlo Platz in Pörtschach auf den Spuren des Künstlers hinauf zur Aussichtskanzel der Hohen Gloriette. Dort warten zum Abschluss herrliche Klänge von Brahms, die mit dem Ausblick auf den glitzernden Wörthersee letztlich wirklich „fliegen“ lernen, wie der Komponist einst sagte.
Über 3000 Werke an zeitgenössischer Kunst sind im Privatmuseum Liaunig in Südkärnten vereint. Sie gilt als die größte Privatsammlung Österreichs und zählt zu den umfangreichsten Sammlungen österreichischer Kunst ab 1945. Ergänzt wird sie durch Vertreter der klassischen Moderne sowie exemplarische Werke internationaler Künstler. Doch nicht nur innen verbergen sich einzigartige Kunstwerke, der ganze Komplex ist ein Kunstwerk in sich. Mitten in einen Hügel hinein gebaut, um nicht zu dominant zu erscheinen, erstrecken sich die langgezogenen Betonquader über das Tal. Die heuer von Dieter Bogner kuratierte Hauptausstellung “o.T.” zeigt Geometrien, Systeme und Konzepte aus sieben Jahrzehnten. Geöffnet bis 31. Oktober, Führungen für max. 9 Personen nach Voranmeldung.
Wer Kunst sucht, wird in Gmünd fündig. Hier gastiert seit über 25 Jahren ein kunterbuntes Ensemble an heimischen, nationalen und internationalen Kunstgrößen. Die ursprünglich für heuer geplante große Pablo Picasso-Schau wurde allerdings für 2021 aufgehoben, dennoch gibt’s in der Stadtturmgalerie heuer eine Ausstellung mit Picasso-Bezügen: Nämlich die Werkschau des großen Künstlerfotografen Edward Quinn unter dem Titel „Von Picasso bis Hockney” (ab 6. Juni 2020). Darüber hinaus lockt Gmünd mit über zehn weiteren geöffneten Galerien und Ateliers. Übrigens: Für die innovative Idee, eine Stadt komplett der Kunst zu widmen, erhielt Gmünd 2011 den europäischen Tourismuspreis EDEN AWARD.
Im Museum Moderner Kunst Kärnten werden auf einer Ausstellungsfläche von rund 1000 Quadratmeter sowohl junge als auch bereits etablierte nationale und internationale künstlerische Positionen in Einzel- und Themenausstellungen präsentiert. Die Burgkapelle als zusätzliches Juwel dieses Ensembles steht für experimentelle künstlerische Projekte und Installationen zur Verfügung. Ab 24. September wird die Ausstellung "fokus sammlung 06 ABSTRAKT. Geometrie + Konzept" gezeigt.
Das Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal präsentiert seinen Besuchern jeden Sommer eine große Themenausstellung, heuer nimmt sie unter dem Titel „Lichtgestalt und Schattenwelt“ den Fürstabt Martin II. Gerbert (1720-1793), einem bedeutenden Vorfahr des Stiftes, unter die Lupe. Als Fürstabt der deutschen Abtei St. Blasien im Schwarzwald gilt er als Lichtgestalt des 18. Jahrhunderts. Er war Theologe, Historiker, Musiker und Diplomat und führte mit viel Geschick ein souveränes Fürstentum. Nach seinem Tod wurde die Abtei aufgelöst und 1809 zog sein zweiter Nachfolger mit den Mönchen, dem beeindruckenden Klosterschatz und den Gebeinen der ersten Habsburger nach Kärnten, um in St. Paul neu zu beginnen. Heute wird dort der gewaltige Nachlass Gerberts, der zum Großartigsten zählt, was Europa hervorbrachte, verwaltet. Die Sonderausstellung 2020 läuft bis 26. Oktober.
Mit der Realisierung eines Stegs an einem schmalen Ufergrundstück in Steindorf am Ossiacher See begann 1982 die Errichtung eines Manifests. Die innovative Kraft in den Projekten des Kärntner Architekten Günther Domenig erreicht im Steinhaus einen Höhepunkt, international gesehen handelt es sich wohl um das bekannteste Werk der Kärntner Gegenwartsarchitektur. Seit 2012 steht das Gebäude unter Denkmalschutz, 2016 wurde es als weltweit jüngstes Hausmuseum in die internationale Plattform ICONIC HOUSES aufgenommen.
Um die Erinnerung an die Maler des Nötscher Kreises zu wahren wurde 1998 im Geburtshaus des Künstlers Franz Wiegele in Nötsch ein Museum eröffnet. Zur Künstlergruppe, die die österreichische Malerei am Anfang des 20. Jahrhunderts entscheidend mitgestalten hat, zählen Sebastian Isepp, Franz Wiegele, Anton Mahringer und Anton Kolig. Mit den Fresken Koligs im Klagenfurter Landhaus und ihrer Zerstörung während der NS-Zeit beschäftigt sich die heurige Themenausstellung „Reflexionen“. Bis 1. November 2020.
Das ehemalige Renaissanceschloss Ebenau befindet sich im Rosental am Fuße der Karawanken. Seit 1996 dienen die Räumlichkeiten mit einer Ausstellungsfläche von rund 800 m2 als Privatgalerie der Familie Walker. Kunst, Natur, Architektur und Geschichte treffen hier aufeinander, ein besonderes Projekt sind die „Venetian Heads“ von Kiki Kogelnik, die in Permanenz zu sehen sind sowie die Skulpturen von Bruno Gironcoli. Die diesjährige Sommer-Ausstellung 'Impuls Natur II' mit Karin Pliem, Lucia Pescador und Alexandra Deutsch ist bis Ende September Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr zu sehen.
Der deutsche Expressionist Werner Berg hatte die besondere Gabe, das Lebensgefühl seiner Unterkärntner Wahlheimat in Farben zu übersetzen. Schön, dass diesem außerordentlichen Künstler ein eigenes Museum im Ortskern von Bleiburg gewidmet wurde. Die diesjährige Sommerausstellung sorgt für eine schrille Gegenüberstellung der Künstlerpositionen von Berg und Manfred Deix. Beide Künstler mit genialem Blick für Eigenheiten und Besonderheiten ihrer Mitmenschen haben sich an ihrer Heimat - ob satirisch oder mitfühlend - lebenslang abgearbeitet und mit jeweils unverwechselbaren Menschenbildern unsere Vorstellung geprägt. Geöffnet bis Ende Oktober und in der Vorweihnachtszeit.
Im Dezember 2019 wurde dem Kärntner Literaten Peter Handke der Nobelpreis für Literatur verliehen. Anlass genug, mehr über Leben und Werk des gebürtigen Griffners Peter Handke in Erfahrung zu bringen. Möglich ist das im Museum Stift Griffen. Die dort untergebrachte Ausstellung versammelt Fotos, Manu- und Typoskripte, Notizhefte, Briefe, Bücher, Dias und Filme und gibt so einen Einblick in Zusammenhänge von Leben und Werk Handkes. carinthija2020.ktn.gv.at
Die Tage der deutschsprachigen Literatur, in deren Rahmen der Bachmannpreis verliehen wird, findet jährlich in Klagenfurt statt (17. bis 21. Juni 2020), heuer allerdings haben sich die Veranstalter für eine digitale Ausgabe entschieden mit Übertragungen in TV, Internet und Radio. Der Preis gilt als einer der wichtigsten literarischen Auszeichnungen im deutschen Sprachraum.
Wer sich für die Geschichte der Kärntner Slowenen interessiert, den Roman von Bachmannpreisträgerin Maja Haderlap "Engel des Vergessens" bewegend fand und deshalb noch mehr über das Geschehene erfahren möchte, der sollte eine Literaturwanderung mit Zdravko Haderlap (Juni bis Oktober) unternehmen. Dabei wandert man zu den beschriebenen Schauplätzen des Romans. Beim gemeinsamen Lesen wird einem dieser Teil der Geschichte Kärntens nochmals in aller Deutlichkeit vor Augen geführt.
Ingeborg Bachmann, Robert Musil, Christine Lavant. Drei Namen, drei literarische Größen der Extraklasse mit Kärnten- und Klagenfurtbezug. Wer mehr zu ihrem Leben und Wirken erfahren möchte, der ist im Robert Musil Literaturmuseum in Klagenfurt bestens aufgehoben.
Tief am Seegrund verborgen liegt inmitten des Keutschacher Sees eines der UNESCO Welterbestätten verborgen. Die Rede ist von den prähistorischen Pfahlbauten, die älteste Inselsiedlung ihrer Art. Doch auch viele weitere Besonderheiten des Südens blieben der Kommission nicht verborgen und wurden zum immateriellen Kulturerbe erklärt, wie zum Beispiel die traditionelle Lärchenharz Gewinnung im Gurk-, Metnitz- und Görtschitztal, die Bleiberger Knappenkultur, das Handwerk der Ferlacher Büchsenmacher, die Heiligenbluter Sternsinger oder die Lesachtaler Brotherstellung.
Der Magdalensberg im Herzen Kärntens zählt nicht nur zu den beliebtesten Ausflugszielen des sonnigen Südens, an seinen Berghängen befinden sich auch bedeutende Siedlungsreste einer römischen Stadt. Diese zählt zu den größten Ausgrabungsstätten des Ostalpenraums und wird seit 1948 archäologisch erforscht. Der Park umfasst vier Hektar und zeigt mit seinen Ruinen wesentliche Teile der einstigen Besiedelung.
Am besten lässt sich die beeindruckende Wörtherseearchitektur vom Schiff aus beobachten: Diese hat während des Zeitraumes von 1864 bis 1938 das Erscheinungsbild des Sees wesentlich mitgeprägt. Schlösser, Villen, Boots- und Badehäuser zieren rund um den See die Ufer. Doch nicht nur am Wörthersee reisten damals die Reichen und Schönen zur Sommerfrische an, auch das Ufer des Millstätter Sees zieren solch imposante Bauten. Die Villen aus der Gründerzeit, die heute das Ortsbild von Millstatt prägen, sind durch Tafeln an den Häusern gekennzeichnet und im Millstätter Villen-Wegweiser beschrieben.
Mit Beginn der Spielzeit 2020/2021 im September übernimmt mit dem deutschen Opernregisseur Aron Stiehl ein neuer Intendant die Geschicke des Theaters. Unter ihm startet das Stadttheater Klagenfurt im Herbst neu durch, in diesem Jahr unter anderem mit Gustostückerln wie die Opernklassiker „Elektra“ (ab 17. September) und „Il barbiere di Siviglia“ (ab 12. Dezember) sowie „Servus, Screčno, Kärntenpark“, einem Theaterprojekt zum 100. Jahrestag der Kärntner Volksabstimmung (ab 1. Oktober)
Hier geht es nicht um den "Faust". "Gretchen 89 ff." bietet einen tiefen Blick hinter die Theaterkulissen: Im rasanten Wechsel proben die unterschiedlichsten Regisseure, Schauspieler & Schauspielerinnen die "Kästchenszene" aus Goethes Faust I, Reclamheft, Seite 89 fortfolgende. Wie soll Gretchen die Szene anlegen? Das weiß im Theater nur einer: der Regisseur. Wie genau läuft das Stück ab? Es gibt zehn Szenen. Das Besondere: Es wird immer dieselbe Szene geprobt: die berühmte „Kästchenszene“. Was dabei herauskommt, ist ein Zusammenprall der besonderen Art. In höchst vergnüglichen, pointierten Dialogen wird hier die schillernde Welt des Theaters persifliert.
Von 3. bis 18. Oktober in Schloss Albeck in Sirnitz
Der 10. Oktober 1920 war ein bedeutender Tag für Kärnten. Damals sprach sich die Mehrheit der Südkärntner Bevölkerung für einen Verbleib Kärntens bei Österreich aus. Kärnten blieb ungeteilt. Anlässlich des diesjährigen 100. Jubiläums dieses Abstimmungsergebnisses spannt sich 2020 ein umfassender Reigen an Veranstaltungen und Initiativen über das ganze Land. Corona-bedingt mussten große Teile des Festprogramms in den Herbst 2020 verschoben werden. Das jeweils nach geltenden Corona-Bestimmungen aktualisierte Programm ist auf der Website zu finden: carinthija2020.ktn.gv.at/
Die Taggenbrunner Festspiele am Weingut Taggenbrunn oberhalb von St. Veit/Glan gehen in ihre erste, wenn auch Corona-bedingt auf Herbsttermine beschränkte Saison. Ioan Holender, langjähriger Direktor der Wiener Staatsoper, fungiert als künstlerischer Berater und fädelte interessante Gastauftritte ein – etwa Birgit Minichmayr (5. September), einen Operettenabend mit Ildiko Raimondi und Herbert Lippert (23. Oktober) oder ein Liederabend mit Star-Bariton Andre Schuen (15. November).
Drei große Komponisten hat es einst an den Wörthersee und nach Klagenfurt verschlagen. Einen für drei, einen für sieben Sommer und einen für die letzten beiden Jahre seines Lebens.
Was gehört zu Kärnten wie die Seen und die Kasnudeln? Das Handwerk als Tradition. Wir haben uns auf die Spuren von fünf Ideenschmieden begeben und Erstaunliches entdeckt.
Eine Auswahl an Musikfestivals, Sommertheaterspielen, bildender Kunst und Literatur.