Unser Familienabenteuer im Mölltal – fischen, wandern, entdecken

Selbst gefangenen Fisch grillen, mitten in der Natur wohnen und eine sagenumwobene Schlucht erkunden. Wir haben ein Wochenende in der Riverside Fishing & Fascination Lodge im Mölltal verbracht und echte Familienabenteuer erlebt. 

Es ruckt an der kleinen blauen Kinderangel. Erst nur zaghaft, dann deutlich. Ein Fisch hat angebissen. Mein vierjähriger Sohn hält die Angel fest und weiß nicht recht, was er tun soll. Die Erwachsenen rufen durcheinander, zücken ihre Handys. Wir stolpern am Ufer entlang, dem Fisch hinterher. Schließlich holt einer der erfahrenen Fischer den Kescher und hebt den Fang aus dem Wasser. Momente später hält mein Sohn seinen allerersten Fisch in der Hand, einen kleinen Karpfen. Die bräunlichen Schuppen glitzern in der Sonne, die Kinderaugen strahlen. Auch ich strahle, während ich Fotos von ihm mache. Ich könnte nicht sagen, wer stolzer ist: er oder ich. 

Abenteuer als Familie

Wir befinden uns im Mölltal, am Rande von Mühldorf, im Riverside Fishing& Fascination. Es ist Österreichs erste Lodge für Fliegenfischer und Spinnangler mit drei exklusiven Angelplätzen für Gäste in Gehweite: den Sternsee, den Sternbach und die Möll. Sechs luxuriös ausgestattete Chalets blicken hier auf den idyllischen See, dahinter erheben sich die Hohen Tauern. Glamping inmitten der Natur, gedacht für passionierte Angler, aber auch für Familien, die Urlaub abseits der üblichen Angebote suchen. 

Wir wollen hier ein Wochenende verbringen. Wir, das sind meine Frau, unsere vierjährigen Zwillingbuben und ich. In den kommenden zwei Tagen wollen wir fischen lernen, das Camp auf seine Familientauglichkeit testen und die Umgebung nach Aktivitäten durchstöbern, die man mit Kindern machen kann. Und vor allem wollen wir eines: Abenteuer als Familie erleben, an die wir noch lange zurückdenken können.  

Willkommen in der Riverside Lodge

Schon bei der Ankunft fühlt es sich an, als würden wir eine andere Welt betreten. Die Holzhütten erinnern mehr an den hohen Norden als an Österreich. Und das nicht ohne Grund: Gebaut wurden die Mobile Homes in Sibirien, bevor sie über den Umweg durch Italien schließlich nach Kärnten gebracht und aufwendig renoviert wurden.

Jedes der Chalets ist aus Vollholz gefertigt und mit rund 45 Quadratmetern überraschend geräumig. Zwei Schlafzimmer machen die Unterkünfte zum idealen Rückzugsort für Familien. Es gibt eine Wohnküche mit Essecke, ein Badezimmer und eine großzügige Veranda mit Blick auf den See, der nur ein paar Schritte entfernt liegt. Aus dem Küchenfenster sieht man auf die Ausläufer der Hohen Tauern. Ein Anblick, den wir in den kommenden Tagen immer wieder genießen werden. 

Großzügige Ausstattung

Vor jedem der Mobile Homes stehen ein gemauerter Grill und eine Feuerschale. Dazu ein paar Liegestühle und Holzstümpfe, die wahlweise als Sitzgelegenheit oder Tischchen dienen. Unsere Kinder sind sofort begeistert: Sie stürmen durch die Räume, wuseln über die Veranda und toben auf der Wiese herum. Die Atmosphäre in der Anlage ist ruhig und entspannt, alles wirkt liebevoll gestaltet und bis ins Detail durchdacht. 

Ingrid und Alberto: Dreamteam mit Vision

Das Riverside Fishing & Fascination ist das Herzensprojekt von Alberto Gargantini und seiner Lebensgefährtin Ingrid Rothe. Über 20 Jahre lang organisierte Alberto Fischerreisen für das Hotel seiner Eltern, das Aktivhotel Gargantini in Rosegg. Den Gedanken, eine eigene Lodge zu gründen, trug der 41-Jährige schon lange mit sich. Als er Ingrid kennenlernte, nahm die Idee Gestalt an und wuchs: „Alberto wollte zuerst nur eine Hütte aufstellen. Dann kam ich, und es wurden sechs“, sagt Ingrid lachend.  

Dass die gebürtige Klagenfurterin einmal eine Glamping-Lodge im Mölltal mit aufbauen würde, hätte sie selbst nicht gedacht. Über drei Jahrzehnte lebte sie im Ausland – von Berlin bis London, von New York bis Frankfurt – und arbeitete für große Unternehmen. Aus ihrer Zeit in der Musikindustrie und bei Online-Bezahlanbietern bringt sie die nötige Erfahrung in Marketing und Organisation mit. 

Wir lernen fischen

Kaum haben wir unser Mobile Home eingerichtet, zieht es uns ans Wasser. Am Ufer des Sternsees treffen wir Alberto, der dort schon mit ein paar Volksschulbuben angelt. Sie kommen aus der Gegend und schauen mehrmals pro Woche vorbei. Mit Maiskörnern an den Haken gehen sie auf Karpfen und ziehen sie an diesem Nachmittag mehrere stattliche Exemplare aus dem See. 

„Jeder fängt hier einen Fisch, auch komplette Anfänger“. Das verspicht mir Alberto gleich als wir uns treffen. Ich bin skeptisch, meine bisherigen Fischereiversuche waren eher bescheiden und sind auch schon einige Jährchen her. Alberto zeigt mir, wie man den Köder auf den Haken fädelt und ihn mit dem richtigen Schwung auswirft. Konzentriert beobachte ich den neonfarbenen kleinen Schwimmer, der an der Wasseroberfläche treibt.  

Vom See auf den Grill

Und tatsächlich: Nach kaum fünfzehn Minuten und ein paar missglückten Versuchen ziehe ich meinen ersten Fisch aus dem Wasser – eine Goldschleie. „Eher klein“, meint Alberto, „aber ein Anfang.“ Im Laufe des Nachmittags folgen weitere Schleien und kleine Karpfen. Behalten wird jedoch keiner davon. Im Angelrevier gilt eine klare „Catch and Release“-Philosophie: Die Fische werden gefangen und sofort wieder freigelassen. Nur Regenbogenforellen und Saiblinge dürfen zum Essen gefangen werden. Maximal zwei Stück pro Tag sind erlaubt. Wir haben Glück: Ein Saibling hat angebissen. Perfekt fürs Abendessen. 

Grillen, Feuerschale und Marshmallows

Am Abend trifft man sich in der Riverside Lodge an einer langen Tafel am Rand des Camps, mit Blick auf den See und die Berge ringsum. Der Tisch ist so etwas wie das soziale Herz der Anlage. Ingrid legt ein helles Tischtuch auf, stellt einen großen Blumenstrauß in die Mitte und deckt Gläser und Geschirr, während unser Saibling auf dem Grill brutzelt. 

Wir lernen auch Alfredo kennen, den guten Geist der Lodge. Der italienische Pensionist war tatsächlich der erste Gast hier. Es gefiel ihm so sehr, dass er geblieben ist und seither im Betrieb mithilft. Gemeinsam essen wir Fisch und frische Würstchen von Bauern aus der Umgebung an der langen Tafel. Die Kinder rösten begeistert ihre ersten Marshmallows und spielen bis weit nach 22 Uhr noch mit einem etwas älteren Buben, der ebenfalls zu Gast ist. Im flackernden Licht der Feuerschale schauen wir dem Vollmond zu, wie er über den Bergen aufgeht. 

Der Frühstückskorb

Am nächsten Morgen steht Ingrid mit einem großen Frühstück vor unserer Tür. Eigentlich setzt man hier auf Selbstversorgung, doch wer möchte, kann sich auf Anfrage einen Korb bringen lassen. Und der ist mit viel Liebe zusammengestellt: frisches Gebäck und Croissants, verschiedene Käsesorten, Schinken, hausgemachte Marmelade, Joghurt und Müsli mit frischen Früchten. Die Stärkung tut gut, denn nach einem Tag am See wollen wir heute die Schönheiten des oft unterschätzten Mölltals entdecken. 

Abenteuerwanderung in der Barbarossaschlucht

Keine zehn Autominuten von der Riverside Lodge entfernt liegt die Barbarossaschlucht, auch Klinzerschlucht genannt. Der Legende nach kam Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa, hier auf dem Rückweg von den Kreuzzügen durch und soll dabei allerlei geheimnisvolle Dinge erlebt haben. Von Geistern ist die Rede und von versteinerten Männern. Die Sagen sind auf Metalltafeln entlang des Weges nachzulesen, was die Wanderung für Kinder spannend macht und sie motiviert, weiterzugehen. 

Höhepunkt unserer Wanderung ist die „Höhle“ mit dem Barbarossa-Tisch. In einer großen, geschützten Einbuchtung im Fels liegt ein flacher Stein, der auf drei kleineren Brocken ruht. Man kann sich gut vorstellen, wie hier einst Soldaten Rast gemacht haben könnten. Daneben steht die stählerne Silhouette eines Ritters. Unsere Vierjährigen sind kurz enttäuscht, dass der echte Barbarossa nicht auftaucht, doch beim Weitergehen ist das schnell vergessen. Spätestens am Nachmittag, als wir wieder am hauseigenen Badestrand der Riverside Lodge landen. 

Fazit: Ein echtes Familienabenteuer

Nach einem Wochenende in der Riverside Lodge sind wir uns einig: Hier fühlen sich nicht nur passionierte Fischer wohl. Mit dem See und einem Bach direkt vor der Haustür, eigenem Badestrand, einem Radweg entlang der Anlage sowie zahlreichen Ausflugszielen, Bergbahnen und Skigebieten in unmittelbarer Nähe haben Familien auch ohne Angelrute jede Menge Möglichkeiten. 

In weniger als dreißig Autominuten erreicht man verschiedene Wanderwege und Seilbahnen. Mühldorf selbst bietet eine Kletterhalle als Schlechtwetter-Alternative, in Mallnitz lohnt ein Besuch im BIOS, und mit der Kreuzeckbahn lässt sich bequem eine Wanderung starten. Selbst in der Hochsaison im Sommer wirkt die Region angenehm ruhig.  

Unser Plan ist voll aufgegangen: Wir haben Abenteuer erlebt, Fische gefangen und Erinnerungen gesammelt, die bleiben. Bye-bye, Riverside Lodge, wir kommen gerne wieder! 

Alles auf einen Blick

  • Riverside Fishing & Fascination Lodge

    Standort: Mölltal, Mühldorf  
    Unterkunft: Sechs Chalets aus Vollholz, je ca. 45 m², zwei Schlafzimmer, Wohnküche, Bad, Veranda 
    Extras: Grill, Feuerschale, Liegestühle, große Wiese, Frühstück auf Anfrage 

  • Fischen & Revier

    Gewässer: Sternsee, Sternbach, Möll (direkt bei der Lodge), Drau und Gail schnell erreichbar 
    Fische: Regenbogenforelle, Seeforelle, Saibling, Karpfen, Stör, Schleie, Äsche  
    Prinzip: „Catch and Release“ (No-Kill, außer Forelle und Saibling, max. 2 Stück/Tag) 
    Limit: Maximal 10 Angler gleichzeitig am See 

  • Familienfreundliche Angebote

    Eigener Badestrand am See 
    Radweg direkt an der Anlage 
    Große Wiese zum Spielen 
    Gemeinsamer Esstisch mit Grillabenden 

  • Ausflugstipps in der Nähe

    Barbarossaschlucht: Abenteuerwanderung mit Sagenweg (ca. 10 Autominuten) 
    BIOS Nationalparkzentrum Mallnitz: Naturmuseum mit Erlebnisstationen für Kinder 
    Kreuzeckbahn in Kolbnitz: Steile Standseilbahn (82 % Steigung), familienfreundliches Wandergebiet 
    Mühldorf: Kletterhalle als Schlechtwetteralternative

Bilder, Text:

Ljubiša Buzić

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