Carinthischer Sommer

Seit über fünf Jahrzehnten bringt der Carinthische Sommer Musik, Wort und Begegnung in Einklang – mit der Landschaft, mit der Region, mit den Menschen. Das Festival ist längst mehr als ein kultureller Fixpunkt: Es macht den Sommer in Kärnten zu einem besonderen Erlebnis zwischen Naturkulisse und Konzertbühne. Intendantin Nadja Kayali erzählt, was den Carinthischen Sommer so einzigartig macht – und warum Kultur hier tief in der Landschaft des Südens verwurzelt ist.

Wo Kunst auf Natur trifft

Nadja Kayali ist seit 2024 künstlerische Leiterin des Carinthischen Sommers. Für sie war von Beginn an klar: Dieses Festival hat eine besondere Aufgabe – weil es in einer Umgebung stattfindet, die selbst schon Bühne ist. „Die Verbindung von Kunst und Natur ist hier etwas ganz Besonderes“, sagt sie. Und ergänzt: „Das war für mich auch der Reiz: ein Festival weiterzuentwickeln, das so viele Möglichkeiten bietet – musikalisch, literarisch, diskursiv.“ Kärnten bedeutet für sie mehr als Urlaub am See – es ist für sie das Literaturland Österreichs. Diese Haltung prägt auch das neue Profil des Festivals. Die starke literarische Säule, die Kayali eingebracht hat, ist kein Nebenschauplatz, sondern eine klare Entscheidung für Tiefe, für Text, für Nachhall. Die Natur rückt dabei immer wieder in den Fokus: bei den musikalischen Wanderungen, bei Formaten wie dem „Giro d’arte“ – einer kulturellen Radtour rund um den Ossiacher See – oder auch ganz leise, wenn die Kulisse selbst zu erzählen beginnt.

Kärnten – ein Land, das inspiriert

Wer in Kärnten Kultur erlebt, spürt schnell: Hier geht es nicht um reine Eventprogrammierung, sondern um Atmosphäre. Kayali selbst sagt, dass sie bei der Konzeption des Festivals in „Schichten“ denkt – dramaturgisch, emotional, thematisch. „Obwohl wir viele Genres bedienen, gibt es im Herzen des Programms einen inneren Zusammenhalt. Das ist mir wichtig.“ Dazu gehört auch, dass Künstler:innen nicht nur für einen Auftritt nach Kärnten kommen, sondern verweilen dürfen, sofern es ihre Zeit zulässt. „Ich möchte, dass sie bleiben. Den See erleben, Villach genießen, sich wirklich mit dem Ort verbinden.“ Denn diese Verbindung spürt letztlich auch das Publikum – auf der Bühne und anschließend im Gespräch.

Auch das Festivalorchester – das Radio-Symphonieorchester Wien – ist Ausdruck der neuen Qualität des Festivals. „Das ist einer der besten Klangkörper Europas, und er begleitet uns durch viele Genres: von Romantik bis Filmmusik, von Neuer Musik bis Klassik.“ Zentraler Fixpunkt ist heuer außerdem die Cellistin Julia Hagen als Festival Artist. „Eine Musikerin, die auf der Bühne strahlt, Wärme aus dem Instrument holt und das Publikum mitreißt.“ Mit drei Konzerten in der Stiftskirche Ossiach, dem Alban Berg Saal und dem Congress Center in Villach wird ihre künstlerische Vielseitigkeit greifbar.

Kein Widerspruch, sondern Einladung

Der Carinthische Sommer zeigt: Kultur und Urlaub gehören zusammen. Kayali kennt das aus ihrer langjährigen, beruflichen Erfahrung, etwa bei den Salzburger Festspielen. „Die Menschen lesen nicht den ganzen Tag am Hotelzimmer das Programmheft und bereiten sich vor: Sie gehen schwimmen, wandern, lassen sich kulinarisch verwöhnen und abends genießen sie dann das Konzert.“ In Kärnten ist das nicht anders – nur entspannter. Die Lebensfreude, das südliche Licht, die warmen Seen, das gute Essen, all das schafft ein Klima, in dem Kunst wachsen kann. Und genau das macht das Festival für Gäste aus dem In- und Ausland so attraktiv. Ziel ist es, den Carinthischen Sommer auch überregional stärker zu verankern: „Wir werben in Wien, Graz, international und laden die Menschen ein, Kunst und Kärnten zusammen zu erleben.“

Ein Sommer, der nachklingt

Zum Schluss gefragt, wofür der Carinthische Sommer steht, antwortet Kayali überzeugt: „Neben Musik, Literatur und Diskurs ganz klar: Für Emotion, Liebe und Gemeinschaft.“ Und genau das spürt man: In jedem Programmpunkt, in jeder Begegnung, in jeder stillen Minute zwischen Musik und Landschaft. Dieses Festival bewegt. Wer einmal dabei war, wird es nicht vergessen und wiederkehren. Als Künstler oder als Gast. Und vielleicht ist genau das das schönste Kompliment, das man einem Kulturerlebnis machen kann.

Text: Sabine Ertl · Copyright-Hinweis (Foto/Video): Daniel Gollner, Johannes Puch, marygoodfoto, Ferdinand Neumüller, Marta Gillner Photography, Violetta Stuchlik

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