Säuleck: Einstieg ins Reich der 3000er in Kärnten

Das Säuleck ist mit 3.086 Metern einer der markantesten 3000er Kärntens – und gilt unter Bergfreunden als idealer Einstieg in die hochalpine Welt. Das imposante Gipfelerlebnis beginnt im Bergsteigerdorf Mallnitz, mitten im Nationalpark Hohe Tauern. Als „Hausberg“ des Arthur-von-Schmid-Hauses liegt das Säuleck direkt in der Ankogelgruppe und begeistert mit abwechslungsreicher Natur, eindrucksvollen Ausblicken und spannenden Aufstiegsvarianten.

Die 3000er in Österreich ziehen jeden Sommer viele Bergsteigende in ihren Bann. In Kärnten bieten sie nicht nur eine willkommene Abkühlung bei sommerlicher Hitze, sondern auch unvergessliche Naturerlebnisse. Neben bekannten Bergen wie dem Großglockner oder der Hochalmspitze überzeugt das Säuleck durch eine gelungene Kombination aus Erreichbarkeit und alpinem Anspruch.

Die Wanderung auf das Säuleck zählt zu den Klassikern unter den 3000er-Touren in Kärnten. Startpunkt ist das malerische Dösental, das per Wanderbus von Mallnitz aus erreichbar ist. Von dort führt die Route in zwei Tagesetappen zum Gipfel: Der Aufstieg umfasst rund 1.700 Höhenmeter und 19 Kilometer Strecke – eine Herausforderung, die mit guter Vorbereitung gut zu bewältigen ist.

Der Säuleck Normalweg ist technisch nicht schwierig, erfordert aber solide Kondition, Trittsicherheit und alpine Grundkenntnisse. Besonders bei Wetterumschwüngen wird schnell klar, dass auch vermeintlich „leichte“ 3000er Kärntens nicht unterschätzt werden dürfen.

Die erste Etappe endet meist am Arthur-von-Schmid-Haus, einer traditionsreichen Schutzhütte auf 2.281 Metern. Direkt am Dösener See gelegen, bietet sie nicht nur eine herrliche Aussicht, sondern auch eine gemütliche Atmosphäre. Seit 1911 dient sie als Unterkunft für Alpinaktive, die das Säuleck wandern oder andere Gipfel in der Ankogelgruppe erklimmen möchten.

Der Abend auf der Hütte lädt zum Abschalten ein – ohne Handyempfang, aber mit Kaspressknödelsuppe, Kartenspiel und Gesprächen über die Tour. Die Hüttenruhe um 22 Uhr sorgt dafür, dass man am nächsten Tag ausgeruht den Gipfel angreifen kann.

Für den Gipfelerfolg ist ein früher Start entscheidend. Wer gegen 5 Uhr morgens vom Arthur-von-Schmid-Haus aufbricht, erlebt das Erwachen der Bergwelt in einer ganz besonderen Stimmung. Der gut markierte Säuleck Normalweg führt über Blockgestein und steilere Abschnitte zur Grazer Scharte – dem letzten Übergang vor dem Gipfel. Von hier bietet sich ein Blick auf die imposante Hochalmspitze.

Die letzten Meter zum Gipfel des Säuleck verlangen nochmals Konzentration, sind aber gut begehbar. Wer früh unterwegs ist, profitiert nicht nur von besseren Wetterbedingungen, sondern auch vom stillen, eindrucksvollen Morgenlicht.

Für erfahrene Bergsteiger:innen bietet der Säuleck Klettersteig eine spannende Alternative. Diese Variante enthält leichte Kletterpassagen und ist für all jene gedacht, die nach mehr Herausforderung suchen. Mit entsprechender Ausrüstung und alpiner Erfahrung lässt sich das Säuleck so aus einer ganz neuen Perspektive erleben.

Viele kombinieren den Säuleck Normalweg für den Aufstieg mit dem Klettersteig beim Abstieg – oder umgekehrt. Wichtig ist, die eigene Kondition und das Wetter im Blick zu behalten.

Am Gipfel des Säuleck angekommen, öffnet sich ein Panoramablick über die Hohen Tauern, die umliegenden Täler und Gletscher. Gipfelbuch, Jause und Foto sind obligatorisch – aber was bleibt, ist ein tiefes Gefühl von Ruhe und Erfüllung.

Das Säuleck wandern bedeutet nicht nur, einen 3000er in Kärnten zu bezwingen, sondern auch, sich selbst besser kennenzulernen. Die körperliche Anstrengung und die Nähe zur Natur hinterlassen bleibende Eindrücke.