Kaum ein anderes Österreichisches Bundesland feiert den Fasching so intensiv und mit Leidenschaft wie Kärnten. Altüberliefertes Brauchtum wird dabei von modernen Faschingsaktivitäten ergänzt - Höhepunkt des närrischen Treibens ist der Faschingsdienstag, wo quer durchs Land, außer in Villach (Umzug am Faschingssamstag 10.02.2024), Umzüge stattfinden.

Villach ist Kärntens Faschingshochburg

Kärntens eigentliche Faschingshochburg ist - wie bereits vermutet - Villach. Und weil die Villacher den Klagenfurtern immer um einen Tick voraus sind bzw. sein wollen, findet der traditionelle Umzug mit Masken und reich geschmückten Wagen bereits am Faschingssamstag (10.02.2024) statt. Alle Details

Er wird von zehntausenden, größtenteils maskierten Passanten unter dem Zuruf des Villacher Faschingsgrußes „Lei-Lei“ gesäumt und bestaunt. Auch in den Villacher Geschäften und Gastronomiebetrieben sind die Mitarbeiter maskiert, in der gesamten Innenstadt herrscht bis spät in die Nacht eine ausgelassene Stimmung.

Faschingssitzungen

Bereits in den Wochen vor dem Faschingsdienstag wird in einigen Kärntner Städten und Gemeinden zu sogenannten Faschingssitzungen geladen, bei denen vor allem lokale Themen aufgegriffen und zur Belustigung der Zuseher in einem abendfüllenden Programm aufbereitet werden. Wie im Kärntner Brauchtum üblich, spielen auch bei diesen Veranstaltungen Gesang-, Musik- und Tanznummern eine gewichtige Rolle. 
Einen guten Ruf genießen neben den Faschingssitzungen in Villach und Klagenfurt auch kleinere Initiativen, wie beispielsweise in Bleiburg, St. Jakob im Rosental oder Feistritz im Drautal. Da wie dort heißt es: „Rechtzeitig Karten sichern!“. Die Höhepunkte des Villacher Faschings werden seit vielen Jahren am Faschingsdienstag im Hauptabendprogramm des ORF übertragen und zählen nach wie vor zu den beliebtesten Sendungen im ORF-Jahresverlauf.

Adrian Hipp; Region Villach
Villacher Fasching Umzug

Villacher Faschingsgilde
Villacher Fasching Umzug

Villacher Faschingsgilde
Villacher Fasching Umzug

Villacher Faschingsumzug

Faschingsbräuche in Kärnten

Viele Faschingsbräuche entstanden zum Großteil im Mittelalter, die meisten von ihnen sind bereits in Vergessenheit geraten. Ein besonderes Überbleibsel ist das Bärentreiben und Schneebauen im Gebiet von Steuerberg und Sörg und gilt dem „Austreiben des Winters“.

Nach dem Faschingsdienstag, am Aschermittwoch, beginnt für viele die 40tägige Fastenzeit bis Ostern, dem höchsten Fest im Kirchenjahr. In Kärnten besonders verbreitet sind Fastentücher, mit denen seit 1000 Jahren am Aschermittwoch die Altäre verhüllt werden. Jenes im Gurker Dom stammt aus dem Jahr 1458 und ist Kärntens ältestest, größtes und szenenreichstes Fastentuch.

Stift Millstatt

Fastentuch im Stift Millstatt

Einzigartige Fastentücher

Den Anschluss an die Fasching bildet die Fastenzeit. Seit mehr als 1000 Jahren ist es Tradition, die Kreuze und Altäre in den Kirchen bis zur Karwoche mit Fastentüchern zu verhüllen. Das Gurker Fastentuch nimmt aufgrund seiner Größe (knapp 9 x 9 Meter), seines Alters (entstanden 1458) und Szenenreichtums im alpenländischen Raum den ersten Rang ein. Zu den weiteren sehenswerten Fastentüchern in Kärnten zählen jene von Kraßnitz, Straßburg - St. Stephan, Straßburg - St. Nikolaus, St. Peter bei Taggenbrunn, Metnitz, Lieding, Deutsch-Griffen, Pisweg und Dreifaltigkeit am Gray. In Summe sind in Kärnten rund 80 Fastentücher registriert.

Mehr Informationen zu den Fastentüchern in Kärnten 

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