Frischekick in der
Garnitzenklamm bei Hermagor

Unser Naturerlebnis in der Garnitzenklamm startet umweltfreundlich

Die Klamm in Kärnten bei Hermagor ist ein wahrhaft magischer Ort, ein Naturjuwel mit smaragdgrünen Buchten, zwischen schützenden Felswänden der Karnischen Alpen. Ganz in der Nähe des Nassfelds gelegen, zieht es uns mit einem Gefühl von Abenteuerlust und Sehnsucht nach Abkühlung dorthin.

Für verschiedenste Ausflüge bietet die Region Rufbusse und Taxis. Unsere Vorfreude steigert sich, als wir uns in der App "FReD" ein Elektroauto buchen. Die App ist zackig eingerichtet, unsere Fahrt inkl. Zeitspanne ausgewählt und gebucht. Das Auto holen wir uns an einem der Carsharing-Stationen in Hermagor ab und steuern die Garnitzenklamm an.

Fred Carsharing App Garnitzenklamm zum Buchen eines Fahrzeuges

E-Carsharing App FReD für die Anreise in die Garnitzenklamm bei Hermagor

Als wir ankommen, ist ein Großteil der wenigen Parkplätze schon belegt. Wir haben Glück und finden einen letzten direkt vor dem Eingang. Ein liebevoll dekoriertes Wirtshaus, der Klammwirt, heißt uns willkommen. Sofort beschließen wir, dass wir am Ende unserer Wanderung hier einkehren und die verlockenden, hausgemachten Säfte und die köstliche Gailtaler Küche genießen werden. Jetzt aber erstmal Ticket kaufen und die Klamm durchwandern.

Eingang der Garnitzenklamm mit Banner vom Alpenverein

Banner über dem Eingang der Garnitzenklamm

Der Einstieg in die Garnitzenklamm - eine der schönsten Klammen in Kärnten

Kaum haben wir den Eingang passiert, sehen wir die ersten Infotafeln. Hier erfahren wir, dass die Garnitzenklamm nicht nur ein Ort der Erfrischung ist, sondern auch ein beeindruckender Geotrail, der über 4,5 Kilometer durch eine geschützte Naturlandschaft führt. 

Die Garnitzenklamm begrüßt uns mit dem Klang vom tosenden Rauschen des Wassers. Wir erreichen schnell einen der vielen Haltepunkte. Eine Infotafel gibt Einblicke über die Klamm. Wir erfahren von der Entstehung der Klamm, die bis in die Würmeiszeit vor etwa 20.000 Jahren zurückreicht. 

  • © Kärnten Werbung

    Gewusst? Der Unterschied zwischen einer Klamm und einer Schlucht liegt darin, dass Klammen nahezu ein V-Tal mit senkrechten Wänden bilden. Beim Wandern durch Schluchten hingegen sieht man nicht ganz so steile Felswände. 

Katrin Presslauer
Infotafel in der Garnitzenklamm vom Geopark Karnische Alpen

Informationstafel zur Entstehung der Garnitzenklamm

Katrin Presslauer
Rast in der Garnitzenklamm neben dem türkisfarbenem Wasser

Rastplatz in der Garnitzenklamm direkt am Wasser

Glasklares Wasser aus den Tiefen des Gartnerkofels am Nassfeld

Der Weg führt uns vorbei an kristallklarem, türkisblauem Wasser. Immer tiefer gehen wir in die Klamm, gen Westen, in Richtung des bekannten Skigebiets Nassfeld. Der schmale Weg, der sich eng am Wasser entlangschlängelt, gewährt uns immer wieder kurze Abstecher, die es uns ermöglichen, direkt ans klare Wasser zu treten. 

Die einzigartigen Steine der Karnischen Alpen und das glasklare Wasser verleiten uns zum Träumen, zum Wünschen, wir könnten uns in diese natürliche Oase stürzen. Auf den großen Steinen nehmen wir uns immer wieder Zeit, um die Schönheit der Natur zu bewundern. Wir spüren die urgewaltige Kraft des Wassers und lassen uns von seinem Sprühnebel erfrischen.

Nachdem wir Brücken (insgesamt gibt es neun Brücken) überquert und einige kleine Pausen eingelegt haben, ist unsere Wasserflasche leer. Doch das macht uns keine Sorgen. Das Wasser der Klamm, das auf natürliche Weise durch die Gesteinsschichten gefiltert wird, schmeckt einzigartig und weicher als das Leitungswasser in unserer Flasche. Ein Genuss, den wir unbedingt erleben mussten! 

Holzbrücke in der Garnitzenklamm

Brücke über die Garnitzenklamm

Klamm Wandern - die richtige Ausrüstung

Je weiter wir in die Klamm hineinwandern, desto dankbarer sind wir für unser gutes Schuhwerk. Nasse Stellen, Wurzeln und Steine verlangen nach wasserfesten und knöchelhohen Schuhen, die uns vorm Umknicken schützen. Manche Abschnitte sind etwas voller, da Familien mit kleinen Kindern die Natur erkunden. 

Für die Kleinen ist die Garnitzenklamm bei Hermagor zweifellos ein zauberhaftes Abenteuer, aber Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind auf dem Weg unerlässlich. Der Alpenverein empfiehlt, dass Kinder bis zum 6. Lebensjahr nur bis zum ersten Wasserfall, der Idawarte (ca. 30 Minuten Gehzeit), wandern sollten. Diese Richtlinie kann auch für das Wandern durch die Klamm mit Hund herangezogen werden.

Katrin Presslauer
Wasserfall in der Garnitzenklamm

Wasserfall in der Garnitzenklamm

Katrin Presslauer
Garnitzenklamm mit tuerkisfarbenem Wasser zwischen den Felsen

Teil 2 und 3 der Garnitzenklamm

Den ersten Teil der Klamm haben wir nun nach etwa 40 Minuten hinter uns gelassen. Insgesamt gibt es vier Abschnitte. Am gesamten Weg gibt es so viel Spannendes zu entdecken, das die informativen Tafeln an den Haltepunkten uns auf wunderbare Weise erläutern. 

Wir sind fasziniert davon, wie das Wasser über die Jahrtausende hinweg die Kalkwände geformt hat. Eindrucksvolle Strudeltöpfe ziehen uns in ihren Bann, wenn das Wasser mit atemberaubender Geschwindigkeit einfließt und ein ohrenbetäubendes Rauschen erzeugt, das uns das eigene Wort kaum verstehen lässt. Nur die reine Natur ist zu hören.

Katrin Presslauer
Garnitzenklamm Ende der Etappe 2 mit Brücke über die Klamm

Ende der Etappe 2

Katrin Presslauer
Garnitzenklamm Wanderweg Beginn Teil 3 der Klamm

Beginn Garnitzenklamm Teil 3

Nach eineinhalb Stunden erreichen wir den dritten Teil der Klamm.

Hier können wir uns entscheiden, ob wir weitergehen oder den Abstieg durch den Wald zurück zum Eingang der Klamm wählen. Heute wollen wir die Urbani Kirche erreichen, die über den dritten und vierten Teil erreichbar ist. Wir gehen also entschlossen weiter.

Der dritte Teil der Klamm offenbart sich uns als ein immer anspruchsvoller werdendes Abenteuer, denn das Terrain wechselt ständig seine Gestalt. Mal führt der Steig durch den dichten Wald, dann wieder über rutschige Steine und unebenes Gelände. Hier ist Vorsicht geboten.

Nachdem wir wundervolle Rastplätze am kristallklaren Wasser und einige beeindruckende Wasserfälle hinter uns gelassen haben, führt uns der Weg schließlich auf einen breiten Forstweg. 

Von hier aus könnten wir sogar den vierten Teil der Klamm weiter erkunden und den Weg zur Kühweger Alm, Garnitzenalm und schließlich auf die Sonnenalpe Nassfeld fortsetzen. Für dieses Abenteuer sollte man etwa sechs Stunden einplanen. 
 

Über Stock und Stein zur Urbani Kirche

Wir biegen nach links ab und steuern die Urbani Kirche an. Ab hier geht es wieder talabwärts. Noch zwei Stunden liegen vor uns, während wir über den gut ausgebauten Forstweg oberhalb der Klamm zurückwandern. Immer wieder eröffnen sich vor unseren Augen atemberaubende Ausblicke auf das malerische Gailtal. Am Wegesrand entdecken wir ein paar köstliche Walderdbeeren und Himbeeren, die uns für unseren weiteren Weg etwas stärken.

Garnitzenklamm Forstweg zur Urbani Kirche

Gut ausgebauter Forstweg zur Urbani Kirche

Nach etwa 40 Minuten erreichen wir endlich den Wegweiser zur Urbani Kirche, die wir bereits von Weitem bewundern konnten. Hier müssen wir nach rechts auf einen zuerst nicht ersichtlichen Steig, der über einen Felsen nach oben führt. Wir nehmen die Herausforderung an und erklimmen den Felsen auf allen Vieren. Doch gleich darauf finden wir wieder weichen Waldboden unter unseren Füßen und die kleine Kirche ragt majestätisch zwischen den grünen Bäumen hervor.

Urbani Kirche in der Garnitzenklamm

Die Urbani Kirche in der Garnitzenklamm zwischen den Bäumen

Vorsichtig öffnen wir die schwere Holztüre zur Kirche, die wir behutsam anheben müssen. Der unverwechselbare Geruch der Geschichte erfüllt unsere Sinne, denn das kleine Kirchlein steht schon seit langer Zeit hier. Unser Smartphone empfängt hier endlich wieder ein Netz, und neugierig lesen wir direkt nach: Die Urbanikapelle wurde erstmals 1590 urkundlich erwähnt, aber der Bau wird auf das Jahr 1485 geschätzt. Ein kleines Stück Geschichte auf einer ohnehin schon spannenden Wanderung. 

Zurück zum Eingang der Garnitzenklamm

Nach ca. 3 Stunden freuen wir uns nun schon sehnsüchtig auf einen Besuch beim Klammwirt. Wir entscheiden uns für den kürzeren Abstieg zurück zum Eingang der Klamm. Dieser, offensichtlich sehr neue Steig, ist relativ steil angelegt worden. Wer es gemütlicher und knieschonender mag, entscheidet sich für die etwas längere Variante.

Nach weiteren 45 Minuten sehen wir schließlich den Garnitzenbach wieder vor uns.

Einige kluge Besucher haben bereits vorgesorgt und Badehose samt Handtuch in ihren Rucksack gepackt. Die kleinen Tümpel entlang des Wanderweges laden zu einer erfrischenden Abkühlung im glasklaren Bergwasser ein. Daher unser Tipp: Badesachen unbedingt einpacken und die Freude an diesem zauberhaften Abenteuer voll auskosten!

Aber jetzt wartet der Klammwirt schon mit Kärntner Nudeln und Gordon Bleu auf uns.

Infos zur Garnitzenklamm Wanderung

Öffnungszeiten:

Mitte Mai – Mitte Oktober von 8:00 bis 17:00 Uhr

Wegerhaltungsbeitrag:

Erwachsene € 7,00 
Kinder € 5,00

Parkgebühren:

gibt es nicht

Anreise:

Ausgehend von Hermagor in Richtung Kötschach-Mauthen biegt man vor Ende der Ortstafel links Richtung Möderndorf / Egger Alm ab. Vorbei am Stadtfriedhof führt der Straßenverlauf zuerst durch Kühwegboden, dann durch Möderndorf bis man in ca. 5 Minuten Fahrzeit den Parkplatz der Klamm nicht übersehen kann. 

Touren durch die Klamm:

3 Rundwanderwege mit Gehzeiten von 3, 4 und 5 Stunden. Abwandlungen und weiterführende Touren auf das Nassfeld sind möglich. 

Geführten Touren:

Geführten Touren sind in der +CARD inkludiert und können zum Beispiel auf der Seite der "Erlebnisse in Kärnten" gebucht werden.

Einkehrmöglichkeiten:

In der Garnitzenklamm selbst gibt es keine Einkehrmöglichkeiten und auch keine Toiletten

Sonstiges:

Sonnencreme nicht vergessen

Unsere ausgewählten
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Bilder und Text: Katrin Presslauer

Autorenvorstellung: Katrin Presslauer

„Steht man dann endlich oben am Gipfel hat man schon wieder vergessen wie anstrengend der Aufstieg war“.

Das ist meine persönliche Lieblingsmetapher. Jeder Schritt in der Natur lehrt uns so vieles über das Leben. Und dabei ist es ganz egal, ob es ein Spaziergang eine Gipfelwanderung oder Stand-up-Paddeln am See ist – das Erlebnis wird auch beim zehnten Mal wieder ein ganz neues sein. Das macht den Besuch in der Natur bei uns in Kärnten so wertvoll. 


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