Klettern und SUP an einem Tag

Ein perfekter Tag beinhaltet für mich eine sportliche Herausforderung, gutes Essen und einen entspannten Ausklang am Abend. Alles natürlich am liebsten mit netter Begleitung. Zusammen mit Natascha gönnen wir uns heute einen Mädelsausflug zum Faaker See. Am Morgen geht es auf Entdeckungstour über die Klettersteige des Magic-Mountain-Trail am Kanzianiberg. Zur Stärkung gönnen wir uns ein spätes Mittagessen beim „Tschebull“ und lassen den Tag mit der sinkenden Sonne auf einem SUP am Faaker See ausklingen.

Erlebt von Sabrina Schütt im Sommer 2019

Magische Orte

Der Kanzianiberg, südlich vom Faaker See gehört mit seinen über 500 Sportkletterrouten zu einem der größten und ältesten Klettergebiete in Österreich. In den 1970er Jahren wurde dieses Gebiet fürs Sportklettern erschlossen. Eindrucksvoll müssen hier die ersten Begehungen und das schier unendliche Potenzial auf die Kletterer gewirkt haben. Der auf der Landkarte völlig unscheinbar wirkende Berg entpuppt sich als ein magischer Ort, der uns voll in seinen Bann zieht.

Mit seinen vielen Kaminen, kühlen Schluchten, hohen felsigen Wänden und verschlungenen Wegen lädt er zum Entdecken ein. Wir wollen dem Entdeckergeist der Kletterer von damals nachspüren. Dafür erkunden wir das große Netz von Klettersteigen, die verschiedenen Winkel dieses wunderschönen Ortes. 

Richtig steigen im Schlurf

Über den Magic-Mountain-Trail, einem Netz von Klettersteigen verschiedener Schwierigkeiten tauchen wir ein in eine wahrhaft magische Welt. Unser Guide Nicki von der Alpinschule high life kennt den Berg wie seine Westentasche. Er führt uns über Felsen, durch angenehm kühle Schluchten und steile Wände hinauf, die scheinbar in einem schmalen Spalt enden. Mit den richtigen Tipps zur Klettertechnik in diesen Abschnitt bahnen wir uns den Weg immer weiter hinein in den Spalt: Ein Fuß stützt an der hinteren Wand ab, während man sich mit den Händen und dem zweiten Fuß auf der anderen Seite weiter arbeitet. Am Ende schieben wir uns durch ein Loch hinauf in den nächsten Schlurf. Wer sich traut kann sich durch einen Kamin senkrecht nach oben wagen. Hier ist voller körperlicher Einsatz gefragt.

Für alle anderen geht es entspannter nach oben. Denn ständig hat Nicki im Blick, für wen welche Variante am Besten geeignet ist, kennt Alternativen und ermöglicht allen von uns ein tolles Erlebnis. Er ermutigt und zeigt Tritte und Griffe, wenn jemand mal nicht weiter weiß. Oben angekommen können wir auf dem wunderschönen, mit Farnen und Gräsern dicht bewachsenen Pfad kurz entspannen.

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Am Magic Mountain Trail Kanzianiberg mit Highlife

Balanceakt über die Schlucht

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Am Magic Mountain Trail Kanzianiberg mit Highlife Flying Fox

Hoch durch die Luft mit dem Flying-Fox

Über den Großen und Kleinen Prasvale

Immer im Schatten der knorrigen Bäume folgen wir dem Pfad. Dann stehen wir auf einmal am Rand einer Schlucht. 40 Meter geht es vor uns in die Tiefe. Der einzige Weg auf die andere Seite ist über ein dünnes Stahlseil, das quer hinüber gespannt ist. Nun heißt es balancieren, nicht zu viel nach unten schauen und immer das Ziel auf der anderen Seite im Auge behalten. Auf einmal keinen festen Boden mehr unter den Füßen zu haben, ist für manche schon eine ganz schöne Herausforderung. Gegenseitig machen wir uns Mut und mit der Sicherung im zweiten Seil schaffen wir es alle sicher auf die andere Seite. Jeder freut sich, wenn einer seine Angst überwindet und die verschiedenen Hindernisse meistert. Das gemeinsame Ausloten der Grenzen schweißt die Gruppe zusammen und macht richtig Spaß.

Immer wieder biegen wir in eine neue Schlucht, umrunden eine weitere Felswand und stehen vor einem weiteren Abgrund. Dieses Mal gelangen wir mit dem Flying Fox auf die andere Seite. Nicki hängt die Seilrolle mit den beiden Karabinern ins Stahlseil. Noch einmal tief einatmen und dann heisst es, adieu Boden unter den Füßen. Mit einiger Geschwindigkeit gleite ich durch die Luft. Ein weiter Blick in die Landschaft tut sich auf. Sogar die noch schneebedeckte Hochalmspitze in den Hohen Tauern kann ich von hier aus sehen.

Zum Abschluss seilt unser Guide Nicki meine Freundin Natascha eine circa 40 Meter hohe Felswand ab. Ich begnüge mich damit, Fotos zu machen und gehe auf einem Pfad den Berg wieder hinunter und zurück zum Parkplatz. Ich bin eigentlich keine große Klettersteig-Geherin, lieber gehe ich Sportklettern, aber hier war ich neugierig, wohin mich der Magic-Mountain-Trail führt. Ein paar knifflige Stellen waren dann auch dabei. Außerdem mag ich es über Seile zu balancieren und der Flying Fox ist auch immer wieder eine Überwindung wert. Am Ende der Tour (Gesamtdauer circa 3 Stunden) bin ich sehr beeindruckt von diesem wunderschönen Ort. 

Kärntner Küche: Mmmhh so gut!

Nach diesem kleinen Abenteuer gönnen wir uns erst mal einen Sprung in den türkis leuchtenden Faaker See. Doch bald schon lockt uns der Hunger an einen Tisch im Gastgarten des „Tschebull“ in Egg am Faaker See. „Der Tschebull“ ist ein alter Familienbetrieb, der bereits seit 160 Jahren mit Unternehmergeist, Kreativität und Liebe zu heimischen Produkten exzellentes Essen auf den Tisch zaubert.

Im Sommer ist auch hier die Grillsaison eröffnet. Am offenen Feuer im Gastgarten werden Fleisch und Fisch perfekt gegrillt und mit leckeren Gewürzen stimmig serviert. Ich entscheide mich für das Limonen-Cardamom-Hendl, das unglaublich zart und saftig ist und einen feinen Geschmack im Mund entfaltet. So ein gutes Huhn hab ich schon lange nicht mehr gegessen. Auch Natascha schwärmt von ihrer Gewürz-Lachsforelle und der cremigen Polenta, die auf der Zunge zergeht. Einen Nachtisch teilen wir uns: Topfen-Sauerrahm Eiscreme auf feinem Ragout von heimischen Sauerkirschen. Unfassbar lecker! 

Blick auf den Mittagskogel vom Faaker See

Der Mittagskogel zeigt sich von seiner beeindruckenden Seite

Der See, mein SUP und die Sonne

Satt und zufrieden wollen wir den Tag auf dem See ausklingen lassen. Beim Kajakcenter Faak im Strandbad Egg leihen wir uns zwei SUPs aus (eine Reservierung ist zu empfehlen!). Entspannt paddeln wir auf den See hinaus, genießen die nun angenehm warme Sonne. Hier draußen ist das Treiben rund um den See ganz weit weg, nur ein paar Paddler und Angler mit ihren Booten sind unterwegs. Ein leichter Wind weht über den See und bringt willkommene Abkühlung.

 

Das Wasser funkelt in sattem Türkis in der Sonne. Ganz klar ist das Wasser und ich muss einfach hineinspringen. Im Süden erhebt sich der Mittagskogel mit seiner felsigen Nordseite in den Himmel und sieht mit seiner fehlenden Spitze aus wie ein Vulkan. Wir genießen den leichten Wellengang und können beim sanften Paddeln richtig entspannen. 

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Schwimmen im Faaker See

Sprung in die verdiente Abkühlung

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Stand up Paddeln am Faaker See

Entspanntes Paddeln zum Tagesabschluss

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Mit diesem entspannten Abschluss auf dem Faaker See geben wir noch die letzte Zutat zu unserem Mix für einen perfekten Tag. Denn die Mischung macht's: ein kleines Abenteuer, leckeres Essen und zum Schluss die Seele baumeln lassen, ergeben ein gelungenes Rezept.

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Das Wetter heute, 29. März 2024