Während wir es uns noch schmecken lassen, wird das nächste Gericht besprochen. Gabriele zaubert ein riesiges Stück dry aged beef auf das Schneidebrett der mobilen Küche. Wenn möglich, kauft sie dieses feine Fleisch beim Fleischerbetrieb Ilgenfritz in Villach. Anders als üblich riecht dieses Fleisch nicht leicht säuerlich, sondern hat einen herben würzigen Duft. „Das Fleisch stammt von der Chianina Rinderrasse aus der Toskana“, erklärt uns Gabriele. Unter Kennern ist das Fleisch der “weißen Riesen” aus dem Chiana-Tal, die ein Stockmaß von bis zu zwei Metern aufweisen können, sehr beliebt. Bevor es aber an die Steaks geht, schneiden wir einen Teil zu feinem Beeftatar auf. Dazu kommt nur reichlich gutes Olivenöl, Salz und Pfeffer. Viel mehr braucht es dazu nicht. Zwei Kochschüler werden in den Garten geschickt, um wilden Portulak zu holen, der wunderbar zum Rindfleisch passt. Nicht ganz sicher, ob sie das richtige finden werden, kommen sie dank guter Beschreibung mit dem gewünschten Kraut zurück. Währenddessen beweist sich der einzige Mann in der Runde beim Zwiebelschneiden als geübter Hobbykoch.
Auf den Tellern gesellt sich fein gehobelte Rohkost, in Essig eingelegte Bärlauch Kapern, leuchtend rote Kapuzinerkresse, getrocknete Brennnesselsamen, knackig gegarte Eierschwammerl und noch mehr Oliven Öl. Denn gute Fette kann man nicht genug verwenden, findet Gabriele. Jeder richtet seinen Teller nach Lust und Laune an und lässt es sich schmecken.